Nanu? Wo sollen wir hier herunterrutschen? Diese Redensart hat natürlich nichts mit der Spielplatzrutsche zu tun. Ganz klar ist aber auch nicht, was genau gemeint ist …
Kommt es aus dem Jiddischen für Rosch ha-Schana?
Vermutlich nicht, obwohl zeitgleich das jüdische Neujahrsfest gefeiert wird.
Soll es den gleitenden Übergang vom alten ins neue Jahr symbolisieren?
Vermutlich schon, da bereits im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm und von Goethe „rutschen" als Synonym für „reisen" genutzt wurde. Im Winter, wenn Schnee und Eis das Rutschen auf Straßen und Wegen erleichterten, wurde dieses Bild des Gleitens in etwas Neues besonders anschaulich.
Gibt es weitere Erklärungen?
Gewiss, wie immer bei alten Redensarten. Diese beiden sind allerdings die bekanntesten.
Wenn wir jemandem einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen, dann bedeutet das, dass wir der Person einen guten Start in das kommende Jahr mit Glück, Gesundheit und Erfolg wünschen.
Die Redensart wird oft humorvoll oder metaphorisch verwendet, um den Wunsch auszudrücken, dass der Jahreswechsel reibungslos, ohne Hindernisse oder Schwierigkeiten verlaufen möge. Dabei steht „Rutschen" für ein glückliches, müheloses Gleiten ins neue Jahr.
Sprechen Sie im nächsten ROSE-Training über Redensarten zum Neujahrsstart in Ihrer Kultur. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen!
herunterrutschen / das Rutschen – Die Kinder rutschen die Rutsche auf dem Spielplatz herunter; Rutschen auf dem Eis macht Spaß!
Rosch ha-Schana – Neujahrswunsch im Jiddischen
der Übergang – Wir erleben im Moment einen Übergang, eine Transformation
die Erklärung / erklären – eine Information zu einem Sachverhalt geben
die Redensart – ein Sprichwort, eine idiomatische Wendung ist eine Redensart
humorvoll – mit Humor; das Gegenteil ist humorlos
reibungslos – ohne Probleme; das hat ja reibungslos geklappt
Im Englischen gibt es die Unterscheidung von lucky und happy.
Das Symbol des Schweines als Glücksbringer stammt vermutlich aus dem Mittelalter. Damals war es üblich, dass der Verlierer bei Wettbewerben wie Bogenschießen oder Pferderennen einen Trostpreis bekam, der zugleich ein Spottpreis war – nämlich ein Schwein. Daher kommt auch die Redewendung Schwein gehabt!, die bedeutet, unerwartetes oder gar unverdientes Glück im Unglück zu haben.